Trotz des suboptimalen Wetters bin ich heute Morgen frohgelaunt zum Glacier NP aufgebrochen. Die gute Laune hielt aber nicht lange, denn der Ranger im Zugangshäuschen erklärte mir, dass die Going-to-the-Sun Road im Moment nicht durchgängig befahrbar sei, da es zwischen Logan Pass und Jackson Glacier Overlook einen Erdrutsch gegeben hätte; er wüsste jetzt nicht, wie lange die Sperrung noch dauert. Na sauber, das wirft natürlich meine Pläne komplett durcheinander. Nach kurzer Beratung mit mir selbst entschloss ich mich, dieses Risiko nicht einzugehen und stattdessen den Park unten rum über die US 2 zu umfahren und ihn von der anderen Seite in Angriff zu nehmen. Also Dreherle gemacht und den Beschluss in die Tat umgesetzt.

Kurz vor dem Nest East Glacier Park Village erreicht man dann Indianerland, wo einen das Empfangskomitee bereits erwartet:






Von hier ist es nicht mehr weit zum Two Medicine Lake, eine super Foto Location. Aber „natürlich“ nicht heute, denn es war weiterhin grau in grau. Einigen Unentwegten machte das aber scheinbar nichts aus:






Zum Glück gibt es hier noch einen kurzen Trail zu den Running Eagle Falls und die sind auch bei schlechterem Wetter einen Besuch wert:






Über die „steep, narrow, and winding“ Looking Glass Hill Road (Montana Highway 49)  bin ich dann anschließend Richtung St. Mary aufgebrochen. Die Aussicht von hier oben ist gar nicht schlecht:




Bei Kiowa mündet diese im Winter gesperrte Straße auf die US 89 und die wird gerade einem umfangreichen Faceliftung unterzogen, was eine riesen Baustelle bedeutet. Die Fahrt ging Meilenweit im Schneckentempo über eine durch den Regen aufgeweichte unpaved Piste. Irgendwann hatte ich davon die Schnauze voll (und einen saudreckigen Wagen) und bin umgekehrt; der Glacier mag mich einfach nicht…bäh.


Quasi Glück im Unglück: vom Hwy 49 aus konnte man am weit entfernten gegenüberliegenden Hang einen Elch beobachten:




Auf der Open Range gab es dann weiteren „Wildwechsel“ zu bestaunen (keine Bären aber auch schwarz):




Eingekehrt bin ich in der mondänen Glacier Park Lodge, um einen Bison Burger zu verschlingen:






Aha, so sehen also die Mountain Goats aus, die man in Natura oben am Logan Pass sehen kann:



An dieser Trestle genannten Eisenbahnbrücke lag ich dann noch eine Weile umsonst auf der Lauer, obwohl hier regelmäßig ellenlange Güterzüge durchbrettern (im Augenblick, wo ich den Bericht schreibe, tutet schon wieder einer):




Meine heutige Herberge, das Whistling Swan Motel, ist auch ein Erlebnis:






Tote Hose als ich dort hinkam. Ich dachte schon, es hätte dicht gemacht. Da hing aber ein (liebloser) Zettel an der Tür, dass man sich 2 Blocks weiter vorne bei der Glacier Park Trading Co. melden soll. Obwohl es von außen nicht so den besten Eindruck macht, ist mein Zimmer zwar relativ klein (also schon etwas größer als die „Besenkammer“ von Nancy in Issaquah), aber sauber und einigermaßen in Ordnung. Die eine Nacht werde ich es schon aushalten (falls die Züge auf der anderen Straßenseite nicht alle paar Minuten pfeifen). Eine andere einigermaßen bezahlbare Unterkunft war hier in Parknähe nicht zu bekommen; der Schwan kostet mich schon stolze 95$ die Nacht.

Morgen verlasse ich diesen trostlosen Ort und wende mich wieder gen Westen. Ob ich mich dann noch mal an der Going-to-the-Sun Road versuche oder den Glacier Glacier sein lasse und wieder unten rum fahre, entscheide ich spontan.

I´ll keep you informed…