Tag 12


Wenn ich schon mal in der Nähe von Salt Lake City bin, gehört natürlich auch ein Besuch vom Capitol und dem Temple Square ins Programm.

Das Capitol habe ich erstmal nur im Vorbeifahren mitgenommen



denn ich wollte auf den Ensign Peak und die Aussicht genießen, bevor die Sonne so richtig um die Ecke kommt und die ganze Szenerie ins Gegenlicht setzt. Ich muss sagen, der steile und anstrengende Aufstieg hat sich gelohnt:







Anschließend habe ich noch mal kurz am Capitol angehalten:



bevor es dann zum Temple Square ging, der sich ja aus vielen verschiedenen Gebäuden zusammensetzt, die ich aber nicht alle besucht habe. Gerne hätte ich z. B. das Conference Center mit seinen 21.000 Sitzplätzen besichtigt, das aber leider geschlossen war.

Am eigentlichen Temple war am frühen Samstag Vormittag die „Hölle“ los:



Ich fragte einen netten älteren Herrn, der sich mit einem Button als Host auswies, was denn hier abgeht? Er erklärte mir ganz freundlich, dass es sich um regelmäßige Massenhochzeiten (neue, also erstmalige und „Wiederauffrischungen“) handelte. Aha, so ist das also bei den Mormonen. Dann kam die unweigerliche Frage „Where are you from?“  Auf meine Antwort hin meinte er nur, dass er einen Bekannten mit einer deutsche Frau hätte. Anschließend gab er mir noch den Ratschlag, wenn ich gute Bilder möchte, sollte ich ins gegenüberliegende Gebäude (= Joseph Smith Memorial Building) in den 10. Stock fahren.

Da hatte er verdammt Recht:



Während ich so in der 10. Etage zugange war, kam wieder ein netter älterer Herr und sprach mich an. Es stellte sich heraus, dass es der Bekannte von dem ersten war mit der deutschen Frau. Nach etwas Smalltalk fuhr ich wieder runter in die Lobby und genoss das tolle Ambiente hier:



Kam eine ältere Dame und fragte mich, ob ich aus Germany wäre? Na sowas! Es war die Gattin des 2. älteren Herrn. Er hatte sie inzwischen informiert, dass ein Deutscher durchs Gebäude schleicht. Wir machten natürlich ebenfalls Smalltalk. Ich sprach sie dann in deutsch an und sie fiel in ihren fränkischen Dialekt, gemischt mit etwas Ami. Es war einfach nur herrlich. Sie erklärte mir, dass sie schon 40 Jahren drüben lebt und natürlich auch Mormonin geworden sei: „Wir rauchen und Trinken nicht!“ Aha, und wie steht´s mit der Polygamie? Das gäbe es nicht mehr. Schade, vielleicht hätte ich es mir mit der Konversion zum Mormonentum noch mal überlegt. Zum Abschied gab sie mir noch "Die 13 Glaubensartikel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" in deutsch mit.

Dies sind doch immer diese kleinen Geschichten, die einen USA-Urlaub so richtig bereichern!

Anschließend bin ich dann draußen noch ein bisschen Lust gewandelt; alles sehr sauber und gepflegt:















Irgendwann musste ich mich aber von diesem wirklich herrlichen Fleckchen Erde trennen und nahm die Fahrt Richtung Vernal auf. Als Strecke hatte ich mir den wunderschönen US 40 ausgesucht, der sich anfangs durch die Berge windet. Warum der nicht den Status eines Scenic Byways hat, verstehe ich auch nicht; in Idaho hätte er den auf jeden Fall:







Da ich ja gestern ein relativ schmales Mittagessen zu mir genommen habe und auch das heutige Continental Breakfast nicht sehr üppig war, habe ich mir heute in der Daniels Summit Lodge mal was Richtiges gegönnt:



Unterwegs habe ich dann noch diesen Oversize Load mit viel Blaulicht und Tamtam an mir vorüber ziehen lassen



bevor ich dann langsam in die Gegend kam, wo nach Bodenschätzen gebohrt wird:



Gefahrene Meilen: „nur“ 210

Unterkunft: Super 8 Vernal für 80,81$; viel besser als das gestrige!