Tag 11


Wo bin ich heute morgen als erstes hingefahren? Na klar, runter zum Mississippi, den Sonnenaufgang genießen. Es ist ja sehr schwierig direkt an den Mississippi ran zu kommen, denn er ist meistens hinter einem Damm versteckt. Aber nicht weit vom BW Bayou Inn gibt es das Lazy River Landing, wo man diesen Damm erklimmen kann:





Dann bin ich immer schön brav der River Road gefolgt und an mehreren Brücken vorbei gekommen, u.a. an der

Huey P Long Bridge:



und an der I 310 Brücke, die sich aufgrund ihrer Form von dem Eiseneinerlei der übrigen abhebt:



Die River Road zeichnet sich dadurch aus, dass an ihr viele Plantagen liegen, die ich ja teilweise gestern schon mal angetestet habe. Mein erster Stopp war die Evergreen Plantage, an der ich nicht ohne ein Bild vorbeifahren konnte:



Dann besuchte ich wieder Oak Alley, die Grande Dame of the Great River Road, aber heute richtig, d.h. ich habe Eintritt bezahlt und auch eine der Haustouren mitgemacht, die von Damen in historischen Gewändern durchgeführt werden. Ich hatte Glück und bekam es mit dieser farbigen Schönheit zu tun:



Hier darf man auch im Gegensatz zu vielen anderen historischen Gebäuden im Innern fotografieren:









Vorher hatte ich noch die Mansion von außen etwas genauer in Augenschein genommen. Es zeigte sich schnell, dass meine Entscheidung von gestern, noch vor Öffnung der Besuchertore einige Fotos zu machen, goldrichtig war, denn so leer wie auf diesem Bild wurde es heute wahrscheinlich nicht mehr:





So in etwa sieht´s dann aus, wenn alle undiszipliniert durch die Gegend trampeln:



Eine kleine Anekdote am Rande. Ich war ja einer der ersten auf dem Gelände und bin gleich zur Eichenallee rüber, weil ich ja sowas geahnt habe. Vor mir nur noch ein amerikanisches Ehepaar, das schon etwas weiter unten war und nun auf ein "reines" Motiv wartete. Da bin ich ganz brav vom Weg runter und hinter den Bäumen gegangen. Sie haben sich für dieses Entgegenkommen auch tausendmal bedankt und sind dann nach oben. Und wo? natürlich nicht hinter den Bäumen wie ich sondern fett auf dem Weg; soweit ging die Nächstenliebe dann doch nicht. Ich musste ganz schön lange für mein Bild warten. Hätte ich dass vorher gewusst...

Auf dem Gelände gibt es auch noch die alten Sklavenunterkünfte zu besichtigen, die "etwas" spartanischer ausgestattet sind als die Villa:









Irgendwann hatte ich genug gesehen und machte mich von dannen, denn ich wollte noch auf die andere Mississippi Seite zur Houmas House Plantation. Dabei kam ich - wie schon die ganze Zeit in Louisiana - an einer Vielzahl von großen Industrieanlagen vorbei, u.a. wo dieses gelbe Zeug verarbeitet wird; vielleicht "fährt" ja ein Chemiker mit und weis, was es damit auf sich hat:





aus dem fahrenden Auto geknipst:



Houmas House heißt mit vollem Namen Houmas House Plantation and Gardens. Man kann wählen, ob man Villa (mit einer geführten Tour) und Garten oder nur Garten besichtigen will. Ich entschied mich für die 2. Variante; 1 Villa am Tag reicht mir. Der Garten ist wirklich wunderschön und alleine einen Besuch Wert; vor allem der Japanische Sektor hat mir gut gefallen:

















Und nein, ich bin nicht heimlich ins Haus geschlichen und habe Bilder gemacht. Es gab noch ein Nebengebäude mit einer Art Bar und Restaurant; vornehm, vornehm:



Eigentlich wollte ich noch zur Nottoway Plantage. Da hätte ich aber wieder zurück (wo es zudem noch eine Umleitung gab) und über den Fluß gemusst. Nach soviel Plantagenarbeit hatte ich aber erstens keine Lust mehr und zweitens meldete mein Magen eine große Leere an. Deshalb bin ich auf der Suche nach (Fr)essen Richtung Baton Rouge auf die I 10 gefahren. Hier half der Zufall mit, denn kaum war ich auf der Autobahn kam folgendes Schild "Tanger Outlets next Exit". Na sowas, in der Nähe von diesen Malls gibt´s doch auch immer genügend zum Futtern. Direkt an der Ausfahrt steht das "El Paso - Mexican Grill", genau dass, was ich gebraucht habe. Ich muss sagen, ein richtiger Mexikaner ist doch noch etwas anderes als Chilis.

So gestärkt macht das Shoppen natürlich doppelt Spaß. Ich bin einmal um das ganze Center marschiert, hier und da mal geschaut und auch etwas anprobiert. Tja ihr Damen, was soll ich sagen, ich habe wirklich nichts gefunden; unvorstellbar, oder?

Baton Rouge war dann nicht mehr weit und hier habe ich gleich das Louisiana State Capitol angesteuert, welches mit 137 m das höchste der USA ist. Es hat 34 Etagen und auf der 27 gibt es eine Aussichtsplattform, von der man insbesondere wieder Industrieanlagen und den Mississippi bewundern kann:













Die andere Seite lag leider direkt in der Sonne. Wenn ich morgen Lust und Laune habe und das Wetter mitspielt, werde ich die um 8:00 Uhr noch mal in Angriff nehmen.

Innen habe ich natürlich auch noch einige Fotos gemacht:







Zum krönenden Abschluss des Tages habe ich noch einen Alptraum erlebt. Aus dem Capitol bin ich kurz vor 1/2 5 raus, denn die schließen um 4:30 p.m. Was mir ja wirklich nur sehr, sehr selten (also so gut wie überhaupt nicht) passiert, dass ich einen Ort nicht finde. Mit dem Bluebonnet Swamp war es heute so. Ich bin rumgefahren und habe mich wund gesucht; nix, kein Schild kein gar nix. Lt. meinen Unterlagen musste er doch hier irgendwo sein. Naja, habe ich mir gedacht, es muss auch ohne diesen Sumpf gehen und bin umgekehrt Richtung Hotel. Jetzt kam das Schlimmste, Stau ohne Ende. Warum, weis wohl niemand, vielleicht hohes Verkehrsaufkommen. Erst kurz vor 6 war ich dann nassgeschwitzt und um einige Schimpfworte ärmer im Hotel. In Google Maps wird die Strecke Capitol - Bluebonnet Swamp - Wyndham Garden inklusive einer Ehrenrunde mit rund 19 Meilen angegeben und für die habe ich sage und schreibe fast 1 1/2 Stunden gebraucht; Sch...

Mal sehen was morgen passiert; 80% Regenwahrscheinlichkeit und vereinzelt Gewitter hört sich ja nicht so prickelnd an   Sad