Tag 8

 

Früher habe ich ja bei meinen Reiseberichten für jeden Tag eine Überschrift gewählt. Das heutige Thema würde lauten "Der amerikanischen Lebensart wieder näher gekommen" oder so ähnlich. Ich bin nach guter alter Amiart nämlich überwiegend nur rumgefahren, habe angehalten, geknipst und wieder weitergefahren. Diese Vorgehensweise war allerdings nicht meiner Faulheit sondern dem regnerischen Wetter geschuldet. Als Sahnehäubchen habe ich das Mittagessen bei Mc D und das Abendessen bei Dennys eingenommen.

Da ich nicht in der Bude hocken bleiben wollte, setzte ich mich also ins Auto und steuerte etwas unentschlossen als erstes den Chimney Point an. Hier gibt es die Lake Champlain Brücke über den gleichnamigen See, der die Grenze zwischen New York State und Vermont markiert. Zwischen Rutland und Sudbury kam ich zuerst am größten See Vermonts, dem Lake Bomoseen



und dann an dieser schönen Ecke vorbei (dass nennt man in Fachkreisen wohl Foliage Peak!?):





Wie auf Kommando begann es dann zu regnen und hörte den ganzen Tag nicht mehr auf; manchmal schwächer und manchmal stärker. Die Brücke tauchte deshalb erst nur schemenhaft auf:



Von der New Yorker Seite aus ist mir dann doch noch eine einigermaßen brauchbare Aufnahme gelungen:



Wohin nun bei diesem S..Wetter? In einem Faltblatt über Vermonts Scenic Byways hatte ich etwas vom Appalachian Gap mit dem Zusatz "Motorcyclists´Must" gelesen. Warum denn immer nur die Harley Fahrer? Ich will auch Spaß haben; also nichts wie hin. Es handelt sich hierbei um ein Teilstück des Mad River Byways, natürlich sehr kurvenreich und über einen Pass führend. Hier oben war natürlich wieder viel Farbe im Spiel:





Schöne Herbstimpressionen gab es auch an einer der vielen Covered Bridges; diese sogar mit separatem Durchgang für Fußgänger:







In Waitsfield muss man sich entscheiden: Richtung Süden zurück nach Rutland oder Richtung Norden zur Hauptstadt von Vermont, Montpelier. Da ich auf meiner Tour bereits den kleinsten Staat der USA kennengelernt habe, lag es also näher, auch der kleinsten Hauptstadt der Staaten meine Aufwartung zu machen, also Richtung Norden. Man glaubt es kaum, aber Montpelier hat nur etwas über 8.000 Einwohner; da ist ja Eichenzell größer!

Am Ortseingang kommt man am Friedhof vorbei, wo viele Blätter schon das Zeitliche gesegnet haben:



Das Vermont State House ist zwar der "Größe" der Stadt angepasst; eine goldene Kuppel musste aber schon sein:



Erstaunlicherweise war es heute am Samstag für Besucher geöffnet. Innen gibt es neben einer Büste von Abraham Lincoln noch wie üblich einige hübsche Räumlichkeiten zu bestaunen:







Nach diesem Besuch und einem kurzen Stopp bei Mc D ging´s dann wieder Richtung "Heimat", d. h. Richtung Süden. Unterwegs habe ich festgestellt, dass es einige Freaks gar nicht mehr bis Halloween abwarten können:



Außerdem wurde ich heute ziemlich verarscht. Mehrmals wurden mir Elche versprochen aber blicken ließ sich kein Aas:



Kurz vor Rutland habe ich noch eine "Abkürzung" über eine sehr gut zu befahrende unpaved Road genommen; ich wollte mal richtig in die Herbstlandschaft eintauchen:





Im Hotel habe ich dann spaßhalber mal die heutige Strecke gegoogelt. Ich war total baff, es waren über 180 Meilen zusammen gekommen. Kein Wunder, ich habe ja den Green Mountain National Forest einmal umrundet.

Vor dem Abendessen wollte ich mich dann noch mal in den "Eierkocher" hocken. Den Indoor Pool habe ich gefunden aber nicht den Hot Tub. Deshalb fragte ich an der Rezeption nach, wo er denn sei, schließlich machten sie im Internet ja Werbung damit. Hot Tub gibt es leider nicht; es sei eine Sauna, also ein Hot Room. Hot Room hört sich doch gut an, vielleicht kommen noch ein paar sportlich gebaute junge Ladies dazu. Ihr könnt es euch denken. Ich habe eine 1/2 Std. in der Sauna gebruzzelt bis ich fast kollabiert bin, aber es ging mir wie mit den Elchen: niemand zu sehen.

Noch ein Wort zum Hotel, dem Days Inn Rutland/Killington Area. Die beiden Nächte hat mir der Herr Wyndham spendiert; ich musste nur 28.000 Punkte einsetzen. Es hat einen guten durchschnittlichen Standard.